29.11.2017 - Winterpause auf dem Apfelpatenhof und Schietwetter 2017
Die Themen in diesem Newsletter:
- Baumpatenschaft verlängern für 2018?
- aktuelle Arbeiten: Auf trockenes Wetter warten…
- aktuelle Arbeiten: Obstbaumkrebs bekämpfen
- aktuelle Arbeiten: Apfelbäume nachpflanzen
Liebe Apfelbaumpaten,
was von dieser Apfelsaison in Erinnerung bleiben wird, sind mit Sicherheit der nicht enden wollende Regen, der aufgeweichte Boden und die Stürme. Das ganze Jahr war aufregend: Vom Blütenfrost im April über den verregneten Sommer, in dem wir Sie nicht zum Kirschenpflücken einladen konnten bis hin zu den Herbststürmen, die nicht nur eine Menge Apfelbäume umgepustet, sondern auch die Festzelte auf unserem Hof weggeweht haben.
Auf dem Statistik-Portal „Statista“ ist für die Monate Juli bis Oktober eine deutlich erhöhte Niederschlagsmenge gegenüber dem vieljährigen Mittel zu erkennen. Es war also nicht nur „gefühlt“ nass in diesem Jahr: Statista / Niederschlag in Deutschland.
Aber „Wetter is’ ja immer!“ sagt unser Nachbar Markus, und da hat er recht. Meckern hilft nicht. Andererseits haben wir doch auch Glück gehabt! Die Erntefeste konnten wir wieder einmal bei herrlichem Wetter feiern und im Oktober war es an dem Wochenende sogar richtig warm!
Der Parkplatz war genau wie der Boden im Apfelhof vom Regen aufgeweicht und viele Baumpaten hatten sich festgefahren. Aber sehen Sie es doch einmal so: So etwas erlebt man nicht alle Tage und Sie werden sich an diesen Ausflug lange erinnern. Wir hatten zwei Trecker abgestellt, um die festgefahrenen Fahrzeuge aus dem Sumpf zu ziehen und wer vorher nicht wusste, wo die Öse für den Abschlepphaken am Auto ist, der weiß es jetzt. :-)
Wie immer möchten wir uns sehr herzlich bei allen Helfern für ihren Einsatz beim Erntefest bedanken. Nachbarn, Verwandte, Freunde - alle werfen sich in den blauen Fischerkittel und legen sich ins Zeug. Ohne diese Hilfe wären die Veranstaltungen einfach nicht möglich - vielen Dank! Ebenso danken wir allen Gästen für Ihre entspannte gute Laune besonders dann, wenn etwas einmal nicht ganz so gut geklappt hat, Sie irgendwo warten mussten oder wenn gerade Ihr Baum fast keine Früchte trug. Wegen des frostigen und nassen Wetters zur Blüte kam das in diesem Jahr leider etwas häufiger vor.
Obwohl die Erntemenge oft kleiner war als sonst und es auch mal nasse Füße in den Pfützen gab, waren überall lachende Gesichter zu sehen. Wir hoffen, die Erntefeste haben Ihnen ebenso viel Spaß gemacht wie uns!
Herzlichen Dank also an alle Helfer und Gäste, denn Sie sind es, die ein Erntefest zu einer so fröhlichen Veranstaltung machen.
Den Erlös des Kuchenbuffets mit den selbstgebackenen Kuchen spenden wir in jedem Jahr für soziale Zwecke in der Region. In diesem Jahr unterstützen wir den Mühlenverein „Venti Amica“ e.V. in Hollern-Twielenfleth. Zweck des Vereins ist die funktionsfähige Erhaltung der Holländer-Galerie-Windmühle „Venti Amica“ als Kultur- und Baudenkmal. Die im Jahr 2012 frisch sanierte Windmühle wurde am 22. Juni 2017 von einem Gewittersturm stark beschädigt. Wir hoffen, dass die Mühle bald wieder repariert werden kann und sich ihre Flügel wieder im Wind drehen!
Die Mühle ist übrigens auch ein lohnendes Ziel, wenn Sie im Sommer Ihren Baum besuchen. Auf der Homepage des Mühlenvereins erfahren Sie alles über dieses Wunderwerk der Technik: Mühlenverein „Venti Amica“ e.V..
Einen Teil unserer frischen Äpfel haben wir bereits für den Handel sortiert und über die Erzeugerorganisation Elbe-Obst verkauft. Unser "herkömmliches" Kühlhaus auf dem Hof ist jetzt leer. Ein großer Teil der Ernte befindet sich in Spezial-Lagerräumen, wo die Früchte bei kontrollierter Atmosphäre mit wenig Sauerstoff in eine Art Winterschlaf versetzt werden. So bleiben sie bis zum Frühjahr frisch und knackig. Ihre eigene Apfelernte haben Sie sicherlich schon verzehrt. Wenn Sie Nachschub brauchen, dann achten Sie beim Einkauf doch mal auf das Elbe-Obst-Logo, die Möwe über dem Apfel. Das sind die Nachbarn Ihrer Selbstgepflückten, denn es sind Altländer Äpfel.
Herzliche Grüße aus dem verregneten November in Jork,
wir wünschen frohe Weihnachten, guten Rutsch und einen schönen Winter!
Obsthof Axel Schuback
www.apfelpatenhof.de
www.facebook.com/Apfelpatenhof
Verlängerung einer Baumpatenschaft:
Wenn Sie möchten, können Sie Ihre bestehende Patenschaft des Jahres 2017 für das nächste Jahr verlängern, damit sie auch für 2018 wieder gilt. Die Verlängerung wird mit einer kleinen "Urkunde" im Postkartenformat dokumentiert. Hier geht's zur Bestellfunktion auf unserer Website.
Sie müssen sich nicht sofort entscheiden: Bis Mitte Januar halten wir die Bäume reserviert, damit Sie genau Ihren Baum behalten können. Danach heben wir für alle Apfelbäume, deren Baumpatenschaft nicht für 2018 verlängert wurde, die Reservierung auf und stellen den Baum für neue Interessenten zur Verfügung.
Eine Kündigungsfrist gibt es nicht. Wenn Sie sich nicht melden, dann ist Ihre Baumpatenschaft mit Ablauf des Kalenderjahres der Gültigkeit beendet.
Dazu eine Bitte:
Falls Sie jetzt schon wissen, dass Sie Ihre Baumpatenschaft im nächsten Jahr NICHT fortsetzen möchten, dann bitten wir um eine kurze Nachricht. So können wir besser planen, welche Apfelbäume für das nächste Jahr wieder verfügbar sein werden.
Obsthof aktuellObstbaumkrebs bekämpfen
Wir warten händeringend auf trockenes Wetter, damit wir endlich den Obstbaumkrebs bekämpfen können. Der Obstbaumkrebs ist kein „Krebs“ im eigentlichen Sinne, sondern eine Pilzinfektion. Pilze lieben Feuchtigkeit und der anhaltende Regen verteilt die Pilzsporen überall auf dem Baum, wenn das Wasser am Baum hinunter fließt. In den 30er, 50er und 70er Jahren kam es im Alten Land zu regelrechten Epidemien. Dazu sind allerdings zwei aufeinander folgende Jahre mit sehr guten Wachstumsbedingungen für den Pilz erforderlich. In der deutschen Wikipedia ist das detailliert erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Obstbaumkrebs.
Wir brauchen also trockenes Wetter, um die Apfelbäume auf Befall durch Obstbaumkrebs zu kontrollieren und die Infektion zu bekämpfen: Die infizierten Äste werden abgeschnitten, die infizierten Bereiche der Rinde werden mit speziellen Messern herausgeschält. Bei den jungen Bäumen (1-3 Jahre) werden die so entstandenen Wunden mit Baumwachs versiegelt. Die älteren Bäume überstehen die Behandlung auch ohne Wundverschlussmittel gut. Besonders großflächige Infektionen werden mit der Motorsäge ausgefräst.
Später im Winter werden wir mit dem Obstbaumschnitt beginnen. Die abgeschnittenen Zweige bleiben als Futter für Hasen und Rehe zwischen den Bäumen liegen, um hungriges Wild anzulocken und von den Bäumen abzulenken. So wird die Gefahr von Bisswunden an den Apfelbäumen reduziert.
Wühlmausbekämpfung
Auch für die Mäusebekämpfung brauchen wir trockenes Wetter. Eine zu hohe Mäusepopulation kann durch natürliche Feinde wie Greifvögel nicht mehr ausreichend reguliert werden. Die Mäusebekämpfungen werden sehr vorsichtig und zurückhaltend ausgeführt und nur in den Anlagen mit starker Population werden wir eine Bekämpfung durchführen, sobald der Boden abgetrocknet ist.
Die Köder mit dem Mäusegift werden mit einer Art Sonde, die sich an einem Pflug befindet, ca. 10 cm tief in den Boden eingebracht. So entstehen künstliche Mäusegänge, in denen nur die Mäuse an die Giftköder herankommen. Gefahren für andere Tiere werden auf diese Weise ausgeschlossen.
Damit die Bekämpfung mit Gift möglichst selten nötig wird, laden wir Greifvögel zur Mithilfe ein. In den Obstanlagen haben Sie bestimmt schon die ca. 4 m hohen Sitzstangen gesehen, die z.B. Bussarden als Ansitz dienen. Der Erfolg ist schwer zu beziffern. Wir sehen aber regelmäßig Greifvögel darauf sitzen und gehen davon aus, dass die Tiere nach Beute Ausschau halten und „Frische Maus“ häufig auf dem Speiseplan der Vögel steht.
Nachpflanzungen nach Sturmschäden
Immer wieder gehen im Laufe des Jahres Bäume ein, aber in diesem Jahr sind auch ca. 50 Bäume von dem Sturm Anfang Oktober umgeweht worden. Etwa die Hälfte der Bäume hatte noch Wurzeln und konnte wieder aufgerichtet werden. Im nächsten Jahr werden wir sehen, ob sie wieder angewachsen sind. Die Wurzeln der anderen Bäume waren vollständig abgebrochen. Die entstandenen Lücken in den Baumreihen werden wir jetzt mit jungen Bäumen wieder auffüllen. Wir versuchen, von der Baumschule besonders starke Bäume zu bekommen, damit sie den Raum zwischen den vorhandenen Bäumen möglichst schnell mit ihren Ästen ausfüllen. Zuerst werden die Pfähle gesetzt, dann die Bäume gepflanzt, angebunden und mit Drahthosen gegen Hasenfraß geschützt.
Es ist Ende November und die Vögel picken in den Äpfeln, die bei der Ernte übersehen wurden. Aber nicht nur die regulären Apfelbäume, sondern auch auch die Zieräpfel bilden Früchte. Die Hauptaufgabe der Zieräpfel ist es, hübsch und reichhaltig zu blühen. Bei uns unterstützen sie im Frühjahr mit ihren vielen Blüten die Befruchtung der anderen Apfelbäume. Die Früchte der Zieräpfel sind sehr klein und schmecken nach nichts. Aber wenn man ganz dicht herangeht und doch einmal die Sonne scheint, dann sehen sie aus wie richtige Äpfel!
Herbstbild
(Christian Friedrich Hebbel)
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.