Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Termine Erntefeste zur Apfelernte 2019
- Sonnenbrand bei Äpfeln
- Sommerschnitt verzögert
- Befall durch Blutlaus
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Empfänger des Newsletters,
die Kirschernte ist beendet, die Kirschdächer sind wieder eingerollt und jetzt freuen wir uns auf die Pflaumen und Zwetschen. Von den ersten reifen "Frühen Fruchtbaren" haben wir schon einen Pflaumenkuchen gebacken und in zwei Wochen bekommen Sie frische Pflaumen und Zwetschen im Hofladen.
Nach dem extrem trockenen Sommer 2018 hat der Juli 2019 die deutschen Hitze-Rekorde gebrochen. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es in Deutschland noch nie so heiß. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hält Lingen im Emsland seit dem 25. Juli 2019 mit über 42°C den deutschen Hitzerekord.
Die große Hitze ist auch an den Äpfeln im Alten Land nicht spurlos vorübergegangen und hat Sonnenbrand auf den Früchten verursacht. Das ist in den letzten Jahren häufiger vorgekommen und besonders empfindlich reagiert die Sorte "Holsteiner Cox" auf die starke Sonne.
Die ganze Land- und Forstwirtschaft leidet unter Trockenheit. Das Alte Land ist davon zum Glück nicht so stark betroffen, denn das Marschland hat reichlich Feuchtigkeit und wird normalerweise ent- und nicht bewässert. Die Äpfel befinden sich jetzt im Größen-Wachstum: Die Zellen im Apfel strecken sich und brauchen viel Wasser, damit die Frucht groß und saftig wird. Wenn das Land doch zu trocken wird, werden die Anlagen zur Frostschutz-Beregnung zur Bewässerung der Apfelbäume eingesetzt,
Auf dem Hof beginnen jetzt allmählich die Vorbereitungen für die Apfelernte. Den Hof aufräumen, Platz schaffen und alles hervorholen, was für die Apfelernte gebraucht wird. Unter dem Dach der großen Halle duftet es schon seit einiger Zeit nach Leinöl. Die großen Kisten für den Apfel-Express haben neue Sitzbänke bekommen und wurden schon vor Wochen frisch geölt, damit sie bis zu den Erntefesten getrocknet sind.
Und da sind wir beim Stichwort - die Termine für die Erntefeste stehen fest!
Mit herzlichen Grüßen aus dem Alten Land,
Apfelpatenhof Axel Schuback
Die Termine für die Erntefeste
(Für alle Inhaber einer Baumpatenschaft, gültig für das Jahr 2019)
ELSTAR, COX ORANGE und HOLSTEINER COX
14. und 15. September 2019
JONAGOLD, ROTER BOSKOOP, GLOSTER und RED JONAPRINCE
05. und 06. Oktober 2019
Die verschiedenen Sorten haben unterschiedliche Reifezeitpunkte. Bitte schauen Sie auf Ihrer Urkunde, welches Ihre Sorte ist und welcher Termin für Sie zutrifft.
Vergewissern Sie sich bitte auch, dass Ihre Baumpatenschaft für das Jahr 2019 gültig ist, damit Sie nicht vergeblich anreisen.
Während der Erntefeste können wir keine Baumpatenschaften spontan vergeben.
Beide Erntefeste liegen am Wochenende, jeweils Sonnabend und Sonntag zu den bekannten Öffnungszeiten von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Natürlich können Sie auch schon am Freitag vor dem Erntefest Ihren Baum pflücken, ebenfalls zur bekannten Öffnungszeit von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Was, wenn die Termine nicht passen?
Wir bieten Ihnen an, Ihren Baum schon eine Woche vor dem eigentlichen Erntefest zu pflücken. Zwar werden Sie dann die große Sause beim Erntefest verpassen, jedoch: Sie pflücken Ihren Baum selbst.
Besonders für die Sorten Cox Orange (September) und Roter Boskoop (Oktober) bietet sich diese Lösung an, denn beide Sorten sind drei bis vier Tage früher reif als die anderen.
Eine Woche früher pflücken ist kein Problem, eine Woche später dagegen ist fast unmöglich. Nach dem Erntefest werden die Bäume im Rahmen des normalen Arbeitsablaufes auf dem Betrieb abgeerntet. Wir können die Früchte dann nicht mehr am Baum hängen lassen - die Äpfel müssen gepflückt werden, wenn sie reif sind!
Wenn der Termin eine Woche vorher auch nicht passt, so wenden Sie sich bitte unbedingt möglichst frühzeitig an uns. Vor der Apfelernte ab Anfang September finden wir fast immer eine Lösung, so dass Sie selbst Äpfel pflücken können.
Auf jeden Fall können Sie bis Ende Oktober Ihre garantierten 20 kg Äpfel abholen. Und wenn es gar nicht anders geht, können Sie Ihre 20 kg Garantiemenge auch schon Anfang September von der Frühsorte "Delbard Estivale" bekommen.
Kisten / Transportbehälter
Über den genauen Ablauf der Erntefeste werden wir Sie noch rechtzeitig mit einem weiteren Newsletter informieren. Nur soviel schon jetzt:
Wir verkaufen Obstkisten, aber bringen Sie gern eigene Transportbehälter mit! Klappboxen oder z.B. Bananenkartons haben die richtige Größe und sind stabil genug. Tüten und Taschen sind ungeeignet, weil die Früchte darin gequetscht werden und Druckstellen bekommen.
Wer die Möglichkeit dazu hat, darf auch gern eine eigene Schubkarre zum Transport der Apfelkisten mitbringen. Handkarren stellen wir zur Verfügung, aber die Karren sind auch schnell belegt und mit eigener Karre sind Sie davon unabhängig.
Alle Apfelpaten sind mit Familien, Freunden und Helfern herzlich willkommen, wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sonnenbrand - vor allem bei Holsteiner Cox
Für einige Äpfel war die starke, direkte Sonneneinstrahlung der letzten Woche zu intensiv. Bei diesen Früchten ist es zu Sonnenbrand auf der Apfelschale gekommen.
Wenn die Sonnenstrahlen im 90° Winkel auf den Apfel treffen, kann die Temperatur der Apfelschale schon in einem normalen Sommer leicht 45 - 50° C erreichen. Bei fast 40° C Außentemperatur wird der Apfel auch nicht mehr ausreichend vom Wind gekühlt und bei Windstille erhitzt sich die Oberfläche noch schneller.
An den exponierten Stellen wird der Apfel zu heiß und das Fruchtfleisch wird regelrecht gekocht. Dunkle, meistens trockene, eingefallene Stellen auf dem Apfel sind die Folge.
Die einzelnen Apfelsorten reagieren unterschiedlich auf die starke Sonneneinstrahlung. Der Holsteiner Cox ist besonders empfindlich. Er verbrennt schneller und stärker als die anderen Äpfel und war in den letzten Jahren mehrfach von Sonnenbrand betroffen. Die Hitzeperiode der vergangenen Woche hat aber sogar die anderen Apfelsorten verbrannt, wenn auch unterschiedlich stark.
Holsteiner Cox:
Starke Verbrennungen bis tief ins Fruchtfleisch, die leicht zu Fäulnis führen können. Auf der Südseite der Bäume sind bei den Holsteiner Cox viele Früchte verbrannt.
Cox Orange
Die Sorte ist weniger empfindlich. Hier ein Sonnenbrand wie bei einem blassen Urlauber, der sich zu viel Sonne zutraut.
Elstar
Auf der Südseite dieses Elstar ist gut zu sehen, welche Früchte direkt von der Sonne getroffen werden. Ganz oben ein Apfel mit einer großen Verbrennung, weiter unten einzelne kreisrunde Verletzungen. Die meisten Äpfel werden aber von den Blättern geschützt.
Red Jonaprince
Sogar der Red Jonaprince zeigt Verbrennungen. Die Wirkung konzentrierter Sonnenstrahlung wird hier besonders deutlich. Außen ein roter, leicht verbrannter Kranz und im Zentrum die Verbrennung. Buchstäblich wie von einem Brennglas.
Jonagold
Auch hier: Einzelne Früchte in der Vertikalen auf der Südseite des Baumes waren besonders exponiert und haben Verbrennungen.
Roter Boskoop
Die Roten Boskoop haben einen besonders starken Wuchs mit vielen großen Blättern. Der einzelne Baum ist in dem Dschungel fast nicht zu identifizieren, die Früchte sind aber deshalb ganz gut geschützt. Nur einzelne Früchte im Außenbereich der Krone sind verbrannt.
Sommerschnitt bei Apfelbäumen
Den Sommerschnitt werden wir bei den Apfelbäumen in diesem Jahr erst später durchführen. Normalerweise werden steil aufragende Zweige jetzt entfernt, damit die Früchte mehr Licht bekommen, denn die Bäume sind kräftig gewachsen und verdecken die Äpfel zum Teil mit ihren Blättern. In diesem Jahr sollen die Blätter aber gerade Schatten spenden, um die Früchte vor weiterem Sonnenbrand zu schützen.
Befall mit Blutlaus
Die Blutlaus stammt ursprünglich aus Nordamerika, hat sich über viele Kontinente ausgebreitet und befällt in Europa hauptsächlich Äpfel. Die Tiere leben verborgen unter der knorrigen Rinde älterer Apfelbäume und saugen Pflanzensaft am Holz. Dort bemerkt man sie auf den ersten Blick fast nicht. Erst bei Überbevölkerung verlassen sie notgedrungen ihr Versteck. Die Körper der Insekten sind mit langen, weißen, wollähnlichen Wachsfäden bedeckt und wenn sie aus der Deckung kommen, ist der Befall deutlich zu erkennen.
Und dann ist Eile geboten, denn der Schädling vermehrt sich explosionsartig. Bis zu 12 Generationen können sich pro Jahr entwickeln und jede Laus erzeugt bis zu 130 Larven.
Die Blutlaus saugt nicht an Früchten und Blättern, schwächt aber den Baum, der dann wiederum weniger Früchte produzieren kann. Der Speichel der Läuse lässt das Rindengewebe wuchern und es entsteht der so genannte Blutlauskrebs. Die Wucherungen dienen pilzlichen Krankheitserregern als Eintrittspforten. Bei starkem Befall verkümmern Triebe und Früchte, die Bäume werden frostempfindlicher und können absterben.
Im Rahmen des"Integrierten Pflanzenschutzes" führen wir eine Bekämpfung erst durch, wenn eine bestimmte Schadschwelle überschritten ist. Bis dahin sollen Nützlinge die Schädlinge dezimieren und den Baum vor Schaden bewahren.
Gegenspieler der Blutlaus ist die Blutlauszehrwespe. In der angenehmen Wärme der letzten Wochen hatte die Blutlaus aber kein anderes Hobby als Vermehrung - so hatte die Wespe zwar einen reich gedeckten Tisch, aber keine Chance auf den Sieg. Wir hatten noch auf ein "Unentschieden" gehofft, aber die Blutlaus war schneller. Nun ist die weiße Wolle an zahlreichen Bäumen zu sehen und wir mussten die Läuse bekämpfen.
Ferienwohnungen im "Ferienhof Altes Land"
Auf dem "Ferienhof Altes Land" sind Ferienwohnungen in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden eines alten Altländer Obsthofes entstanden. Das prächtige Fachwerkhaus schirmt den noch mit Kopfsteinpflaster belegten Hofplatz nach vorn zur Straße ab, nach hinten schließen sich direkt die Kirsch- und Apfelhöfe an.
Wenn Sie noch eine Unterkunft suchen und ein paar Tage länger in Jork bleiben möchten:
"Ferienhof Altes Land"www.altlaender-ferienhof.de
Telefon 04162 - 250 91 96